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Tausende Besucher strömten zu Europas größter Robotik-Veranstaltung in die
großen Messehallen auf dem Ex-BUGA-Gelände von Magdeburg.
Das war eine gigantische Veranstaltung. Daran nahmen 200 Mannschaften
aus 13 Ländern teil. Es kämpften nationale und internationale RoboCup-Teams
im Wettbewerb gegeneinander. Die 1000 Teilnehmer machten diesen RoboCup-
Vergleich zur größten "Robotik"-Veranstaltung Europas.
Natürlich standen gerade bei den Jugendlichen u.a. die kleinen fußballspielenden
Technik-Gebilde mit menschlicher "Figurierung" im Mittelpunkt.
Treffsichere Roboter beim Fußball
"Die spielen mit dem Ball fast so gut wie ich, und sie treffen auch die Tore",
begeisterte sich der 12-jährige Hannes Löschner als Besucher aus Berlin vor seinen
mitgereisten Klassenkameraden. Die übertrafen sich noch mit ihren Begeisterungs-
rufen und anderen spontanen Beifallsbekundungen.
Doch die Veranstaltungsleiter verwiesen darauf, dass diese putzig aussehenden
Roboter-"Kerlchen" auch als Such-, Service- und Rettungsroboter eingesetzt
werden. "So finden sie zunehmend auch Verwendung bei Katastrophen: Z.B.
in unzulänglichen Erdbebengebieten als Suchroboter", äußerte sich ein
Standbetreuer.
Zunehmende Verwendung der Roboter für industrielle Hilfen
Doch er verwies darauf, dass sie immer häufiger und differenzierter als
industrielle Hilfen Anwendung finden. So wurden auf der Hannover-Messe
selbstlernende Roboter gezeigt. Sie können sich der Arbeitsgeschwindigkeit und
dem Verhalten des Menschen besonders in Produktionsprozessen anpassen,
um unterstützend zu wirken.
"Der Roboter lernt vom Roboter, aber es ist immer der Mensch, der ihm sagt,
welche Aufgaben zu erledigen sind."
Der Roboter lernt vom Roboter
Bei dieser Veranstaltung gab es eine Einteilung nach bestimmten Klassen an
RoboterCup-Teams. So war die Major-Klasse am meisten beachtet. Dort waren
insgesamt 40 Teams aus 13 Ländern am Start. So u.a. aus Japan, England, Frankreich
und der Schweiz. Im Junioren-Wettbewerb wetteiferten sogar 178 Teams um
die Urkunden.
Eine der weltbekanntesten Mannschaften kommt übrigens aus Bremen.
Seit dem Jahre 2009 nimmt dieses Team, das den Namen B-Human trägt,
an Robo-Cup-Wettbewerben, wie auch diesmal mit Erfolg, in der Standard-
Plattform League teil.
Vier Mal Weltmeister und neun Mal Deutscher Meister
Sie wurden seit 8 Jahren Deutscher Meister oder Europa-Meister, außerdem
hat dieses Teams 4 Mal den Titel als Weltmeister errungen.
Neben den vielseitig interessanten Team-Vergleichen gab es auch auf
dieser RoboCup – Veranstaltung verschiedene Rahmenprogramme.
So bot die Universität Magdeburg den Besuchern Möglichkeiten, Lego-Roboter
selbsttätig aufzubauen. Außerdem gab es Angebote, an 3-D-Drucker-Kursen
teilzunehmen.
"Nach 2 Stunden Pedal-Treten war ich KO"
Die Elektronikstudenten der Hochschule Stendal stellten ein speziell präpariertes
Fahrrad vor. Darauf demonstrierten sie, wie mechanische Energie in Strom
umgewandelt wird. Besucher, die sich darin versuchten, Pedalen in ständigem
Rhythmus zu treten, kamen mehrfach extrem ins Schwitzen. So fiel Hugo Strahler
nach 2 Stunden Pedal-Treten fast vom Sattel. "Das hätte ich nicht gedacht,
wieviel menschliche Muskelkraft und Gesamtkondition man braucht, um
fast eine Kilowatt-Stunde-Strom zu erzeugen", erklärte er kurzatmig.
An diesen Tagen kamen also nicht nur Technik-Freaks auf ihre Kosten, sondern
die Besucher erlebten auch viel Freude, die oftmals in Begeisterung umschlug,
wenn ein kleiner "Roboter-Knirps" sein Tor schoss.
Ulrich Behrens
