Projekte » Tourismus
Bildgebung durch Layout folgend
An der Geburtsstätte der Reformation richtete kein geringerer
als der Bundespräsident Deutschlands, Frank-W. Steinmeier, Grußworte an die
120 000 Gläubigen beim Abschluß-Gottesdienst auf den Festwiesen
in Wittenberg. Er würdigte u.a. auch das soziale Wirken der Kirchen
mit folgenden sinnträchtigen Worten: "Ohne dieses Wirksam-Sein
würde unserer Gesellschaft viel Wärme und Menschlichkeit fehlen."
Diese warmen, zum Nachdenken anregenden Worte nahmen Ole und
Britta Jakobsson aus Dänemark begeistert auf.
Drei Tage waren wir beim Kirchentag in Berlin
Sie klatschten, wie alle andächtig zuhörenden Gäste, spontanen
Beifall. "Noch drei Tage zuvor hatten wir an den Kirchentagen in
Berlin teilgenommen. Dort haben wir auch den – Stargast –,
den ehemaligen Präsidenten der USA, Barack Obama, erlebt". Von
Samstag bis Sonntag waren beide auf die Festwiese nach Wittenberg
angereist, mit "wohlfühligen" Schlafsäcken.
18 m hohes "Fest"-Kreuz
"Wir hatten uns gleich ein Schlafplätzchen gesucht – unmittelbar in
Nachbarschaft des 18 m hohen "Fest"-Kreuzes, erklärten sie
beeindruckt. Sie zeigten sich auch begeistert von den Dimensionen
des 40 Hektar großen Festgeländes. "Wir wollten eben wie viele
Zehntausende protestantische Christen an der Wiege der Reformation
- 500 Jahre Protestantismus – feiern", so argumentierten sie nach-
denklich. Sie waren trotz der "kargen" Schlafnacht hellwach – die
sehr agil wirkenden Studenten aus ihrem Heimatland Dänemark.
Sie mischten sich ein in Gespräche über gesellschaftliche
Themen
Sie mischten sich auch ein in Gespräche über gesellschaftliche Themen.
Diese Thematik griff auch der bayrische Landesbischof in seiner Rede
im Abschluß-Gottesdienst auf: "Aktiv werden und sich einmischen,
wo die Würde des Menschen bedroht ist und wo die Natur, die uns als
Schöpfer Gottes anvertraut ist, zerstört wird." Ganz begeistert zeigten
sich davon die beiden Dänen. "Wir gehören zu Hause zu den sogenannten
Umwelt-Aktivisten." Doch sie mischten sich auch aktiv direkt auf der
Festwiese ein.
Sanitäter, Notversorgung und medizinische Hilfe
Beim eindeutigen Lauschen der Redner viel eine benachbart stehende,
über 70-jährige Frau auf. Sie wankte ein wenig, hielt sich den Kopf mit
fahrigen Händen. Sofort eilte Britta herbei, stützte die Frau und gab ihr
gleich aus der eigenen Wasserflasche einen Schluck – aus ihrem eisernen
Vorrat. Mit der anderen Hand benetzte sie Nacken und Stirn. Ein
herbeigerufener Sanitäter nahm gleich eine Notversorgung vor und
anschließend den Abtransport ins Krankenhaus.
Die Johanniter versorgten an einem Tag 300 Menschen
Vor der Abfahrt rief der Sanitäter allen Umstehenden noch eindringlich zu: "Bei 30 Grad
Temperatur müßt ihr intensiv trinken." Insgesamt versorgten die
Johanniter 300 Menschen medizinisch. Die Ursachen: Zum größten Teil
waren es kleine Unzulänglichkeiten. Es gab aber auch etliche Festbesucher,
die sich, barfuß gehend, in Glasscherben Schnittwunden zugezogen hatten.
Für die unzähligen Stunden ihrer Bereitschaft sorgten Polizisten aus
ganz Deutschland für die Sicherheit der Festgäste. Dazu gehörten auch
Reiterstaffeln aus Sachsen.
Zum Abschluss der Veranstaltung, zu Ehrung der 500-jährigen Reformation,
erklärte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Rainer Haseloff,
(63. CDU): "Wir können stolz darauf sein, so etwas hinbekommen zu
haben."
Ulrich Behrens
